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swiss pocket knives

74 mm

Die Serie an Taschenmessern in der Grösse 74 mm entwickelte Victorinox zu Beginn der 1950er-Jahre, zeitgleich mit der Classic-Serie von 58 mm. Obwohl diese beiden Formen äusserlich ähnlich erscheinen, sind sie vom Aufbau her sehr unterschiedlich.

Die Konstruktion der Taschenmesser von 74 mm mit mehreren Lagen an Werkzeugen, gehen auf ein Design von Carl Elsener zurück, der dieses 1952 in den USA zum Patent anmeldete. Durch dieses Design musste eine Feder nicht mit einer Niete fixiert werden, sondern war „schwebend“ montiert, eine sogenannte „floating spring“. Dadurch konnte sich jeweils ein Werkzeug um den Federfuss und um den Federkopf bewegen.

In der Grösse 74 mm gab es im Wesentlichen vier unterschiedliche Werkzeugkonfigurationen und somit unterschiedliche Taschenmessertypen. Hinzu kam eine Kombination, welche nur zu Beginn für eine sehr kurze Zeit verfügbar war und anschliessend schnell wieder verschwand.


Die 74-mm-Serie erreichte nie die Popularität der Serie der 58-mm-Taschenmesser und dadurch auch nicht deren grosse Vielfalt. Wahrscheinlich war die spezielle Grösse dafür ausschlaggebend, bewegte sie sich doch zwischen den sehr kleinen und feinen Taschenmessern der 58-mm-Serie sowie den grösseren Offiziersmessern von 84 mm und 91 mm. Für die Handtasche, den Schlüsselbund und für die gelegentliche Benutzung der Werkzeuge reichte den meisten Leuten wohl die Grösse der 58 mm, die einfacher zu verstauen und gleichzeitig auch günstiger in der Anschaffung war.

Als Schalenmaterial wurde neben Cellidor/Celluloid und Alox auch Perlmutt, Horn und Gold verwendet. Zudem gab es eine grosse Palette an Stahlschalen mit diversen Guillochierungsmustern. Optional wurde für bestimmte Schalen der Zusatz Zahnstocher und Pinzette angeboten.

Für die 74-mm-Serie wurden exklusive Werkzeuge entwickelt, welche so, in dieser Form und Funktion, bei keinen anderen Taschenmessern vorkamen. Dazu zählte insbesondere der Orangenschäler mit dem speziellen Schraubendreher, welcher im Modell Nr. 656 Verwendung fand.

Ähnlich wie bei den Modellen von 58 mm verschwand auch die Mehrheit der Taschenmesser von 74 mm im Laufe der Zeit. Zum aktuellen Zeitpunkt sind nur noch zwei Modelle in Produktion.

Auf Fotos lassen sich die beiden Grössen 58 mm und 74 mm aufgrund ihrer Werkzeuge gut unterscheiden. Ausser der grossen Klinge sind alle anderen Werkzeuge komplett unterschiedlich. Dies liegt insbesondere daran, dass die Konstruktion und Bauweise eine andere ist. Bei der 58-mm-Serie weist jedes Werkzeug eine eigene Feder auf, während sich bei den Taschenmessern von 74 mm zwei Werkzeuge eine Feder teilen können, da diese „schwebend“ montiert ist.

Die 74-mm-Serie war ähnlich populär für Werbezwecke wie die kleinere 58-mm-Serie. Die Werbefläche der Taschenmesser war grösser – allerdings auch die Preise im Handel. Anders als bei der 58-mm-Serie war bei der 74-mm-Serie die Verwendung von Stahlschalen sehr beliebt. Diese konnten in ganz unterschiedlichen Mustern bestellt werden, zusätzlich mit einer Gravur auf der Messerklinge oder aber direkt auf der Schale in dem dafür vorgesehenen Gravierfeld.

Im Folgenden ist ein Vergleich der Verkaufspreise von 1958 und der Auswirkung, die dadurch entstand, ob ein Modell eine Schere hatte oder nicht, abgebildet.

Verkaufspreise   bestimmter Modelle von 58 mm und 74 mm im Katalog von 1958

  

 






Modell

Nr. 620   r+

Nr. 650   r+

Nr. 652   r+

Nr. 653   r+

Nr. 656   r+

Preis

4,30 CHF

4,80 CHF

6,40 CHF

9,60 CHF

12,80 CHF


Aufgrund der grossen Preisdifferenz ist davon auszugehen, dass deshalb für Werbezwecke insbesondere die Modelle von 74 mm ohne Schere verwendet wurden. 

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