Geschichte
Das Modell Nr. 622 ist weitgehend unbekannt. In den alten Katalogen von Victorinox taucht es ab und zu auf. Die Produktionsdauer dieses Modells dürfte ca. 10–15 Jahre betragen haben.
Seine Ursprünge liegen Ende der 1920er-Jahre bis Anfang der 1930er-Jahre. Es gab Varianten aus Kohlenstoffstahl, später dann auch aus rostträgem Stahl. Die meisten dieser Taschenmesser wurden für einzelne Firmen zu Werbezwecken produziert und trugen eine Intarsie aus Neusilber oder eine geschwärzte Inschrift.
Das Modell Nr. 622 tauchte erstmals im Katalog von 1942 auf, später auch im Katalog von 1952. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass das Produktionsende bereits Anfang der 1940er-Jahre datiert. Es gibt zwar spätere Abbildungen des Modells in Katalogen, jedoch ohne konkrete Bestelloptionen.
Vom Aufbau her ähnelt das Modell Nr. 622 stark dem Modell Nr. 621. Dieses hatte jedoch eine Grösse von 82,5 mm.
Funktionsteile
Das Modell Nr. 622 verfügte über eine kleine und eine grosse Schneideklinge. Optionen mit Bügel oder Zahnstocher/Pinzette waren bei diesem Modell nicht verfügbar.
Materialstärke
Grosse Klinge: 1,75 mm; kleine Klinge: 1,75 mm. Später wurden Zwischenlagen und eine Materialstärke von 2,0 mm (grosse Klinge) und 1,25 mm (kleine Klinge) verwendet.
Aufbau
Die Besonderheit des Modells Nr. 622 war seine einteilige, am Taschenmesserrücken gefaltete Schale (U-Form). Die Platinen aus Stahl wurden am Rücken miteinander verbunden.
Um die Kopfniete drehte sich die grosse- und um die Fussniete die kleine Klinge. Die dritte Niete, teilweise unter dem Schalenmaterial verborgen, fixierte die Rückenfeder. Auf Platinen wurde verzichtet. In späterer Produktion wurden Zwischenlagen verwendet.
Schalenmaterial
Als Schalenmaterial kam Celluloid/Cellidor in Knochenimitat zum Einsatz.
Platinen
Das Modell Nr. 622 hatte Platinen aus Stahl.