Geschichte
Das Modell Nr. 285, ursprünglich als Modell Nr. 145 bezeichnet, entwickelte Victorinox parallel zum Modell Nr. 284 um 1915. Der Rindenlöser bestand zu Beginn wahlweise aus Horn oder aus Elfenbein und war fest montiert. Die Schalen bestanden aus Fiber (Modell Nr. 145) oder aus Horn (Modell Nr. 145 ½). Der Rindenlöser wurde damals „Elfenbeinspalter“ oder „Hornspalter“ genannt. Der Preisunterschied zwischen Elfenbein und Horn betrug 0,30 CHF pro Stück (vgl. Katalog von 1922).
Bis zum Ende der Produktion um ca. 1950 betrafen die Änderungen des Modells praktisch ausschliesslich den Rindenspalter. Ursprünglich fest montiert aus Horn oder Elfenbein, wurde er später einklappbar gemacht und zunächst aus Messing und später aus anderen silbernen Metallen hergestellt. Zudem wurde eine Zwischenlage aus Messing montiert, um den Rindenspalter dünner produzieren zu können.
Als Klingenmaterial wurde ausschliesslich Kohlenstoffstahl verwendet. Dies führte zu einer aussergewöhnlichen Kombination aus den teuren, edlen Materialien wie Horn und Elfenbein in Verbindung mit dem preiswerten Kohlenstoffstahl.
Funktionsteile
Das Modell Nr. 285 verfügte über zwei Schneideklingen sowie über einen Rindenlöser.
Materialstärke
Schneideklingen: 2,5 mm; Rindenlöser: 1,6–1,8 mm
Aufbau
Bei Modell Nr. 285 handelt es sich um ein zweilagiges Taschenmesser. Die obere Lage besteht aus einer Schneideklinge sowie dem Rindenlöser, die untere Lage aus der zweiten Schneideklinge. Die Kopfniete fixierte jeweils die Schneideklingen, die Fussniete den Rindenlöser und die Zwischenlagen. Bei allen drei Modellen – Nr. 285, Nr. 286 und Nr. 287 – war die obere Klinge identisch, während die untere, zweite Klinge jeweils unterschiedlich war. Es wurde eine Zwischenplatine montiert.
Schalenmaterial
Als Schalenmaterial kamen Horn und Fiber zum Einsatz.
Platinen/Zwischenlage/Nieten
Die Platinen bestanden entweder aus Messing oder Stahl, die Zwischenlagen und die Nieten waren stets aus Messing gefertigt.
Handelsname(n):Okuliermesser, Gartenmesser