Geschichte
Das Modell Nr. 5 entwickelte Victorinox zwischen 1910 und 1920. Es gehörte nicht zu den ersten Modellen der Serie an Bauernmesser. Das Modell Nr. 5 verfügte über eine kleine und eine grosse Schneideklinge.
Ebenso wie das Modell Nr. 1 wurde das Modell Nr. 5 auch in insgesamt fünf Grössen angeboten: 106 mm, 100 mm, 95 mm, 90 mm und 88 mm. Die Variante Nr. 5/5 wurde in den Katalogen teilweise zu den Studentenmessern gerechnet. Diese Variante gab es ausschliesslich mit Schalen aus rotem oder schwarzem Cellidor.
Die anderen vier Grössen waren durchgängig bis zum Ende der Produktion der Bauernmesser in allen Varianten verfügbar. Die Veränderungen waren gering. Die kleine Schneideklinge blieb – anders als bei den Offiziersmessern – in ihrer Form stets unverändert.
Funktionsteile
Das Taschenmesser Nr. 5 hatte eine grosse und eine kleine Schneideklinge. Es gab optional einen Bügel für dieses Modell. Bei Modell Nr. 5 handelte es sich um ein einlagiges Taschenmesser.
Materialstärke
Grosse Schneideklinge: 2,3–2,8 mm; kleine Schneideklinge: 1,4 mm–2,2 mm
Aufbau
Bei Modell Nr. 5 fixierte die Kopfniete die grosse Schneideklinge, die Fussniete die kleine Schneideklinge. Um den Unterschied in der Materialstärke der beiden Klingen auszugleichen, wurde eine Zwischenlage bei der Fussniete eingesetzt. Eine Mittelniete befestigte die Rückenfeder.
Schalenmaterial
Victorinox verwendete als Material für dieses Taschenmesser ursprünglich schwarze Fiberschalen, später dann auch Horn I. und II. Klasse sowie rote Fiber an Stelle der schwarzen Fiber. Für die Variante Nr. 5/5 kam ausschliesslich Cellidor in Rot oder Schwarz als Schalenmaterial zum Einsatz.
Platinen/Niete
Die Nieten und Platinen bestanden aus Stahl oder Messing, die Backen aus Stahl oder Neusilber, je nach Ausführung. Bei der hochwertigen, genannt „feinen Ausführung“, wurden Nieten und Platinen aus Messing sowie Backen aus Neusilber verwendet und für die Werkzeuge rostträger Stahl, sofern dieser bereits verfügbar war.