Geschichte
Das Modell Nr. 7 erschien erstmals im Katalog von 1922. Es hatte neben einer grossen Schneideklinge eine sogenannte Flietenklinge. Diese wurde verwendet, um bei Tieren Blut abzulassen. Dies war damals ein anerkanntes und bewährtes Verfahren in der Tiermedizin.
Das Modell Nr. 7 wurde nur in zwei Grössen produziert: 106 mm und 100 mm. Im Katalog von 1952 sind noch Varianten aus Kohlenstoffstahl aufgeführt, im Katalog von 1964 nicht mehr. Bei den Varianten aus Kohlenstoffstahl betraf dieses Material nur die grosse Schneideklinge. Die Flietenklinge wurde, soweit möglich, immer aus rostträgem Stahl hergestellt, wohl aus hygienischen Gründen.
Funktionsteile
Das Taschenmesser Nr. 7 verfügte über eine grosse Schneideklinge und eine Flietenklinge. Es gab optional einen Bügel für dieses Modell. Bei Modell Nr. 7 handelte es sich um ein zweilagiges Taschenmesser.
Materialstärke
Grosse Schneideklinge: 2,5–2,8 mm; Fliete: 1,8 mm
Aufbau
Bei Modell Nr. 7 fixierte die Kopfniete beide Klingen. Eine Mittelniete befestigte die Rückenfeder. Die obere Lage war für die grosse Schneideklinge, die untere Lage für die Flietenklinge reserviert. Dort hatte die Rückenfeder einen Ausschnitt, damit die Spitze der Flietenklinge gut abgesenkt werden konnte, wenn man die Klinge schloss.
Schalenmaterial
Victorinox verwendete als Material für dieses Taschenmesser ursprünglich schwarze Fiberschalen, später dann auch Horn I. und II. Klasse sowie rote Fiber an Stelle der schwarzen Fiber.
Platinen/Niete
Die Nieten und Platinen bestanden aus Stahl oder Messing, die Backen aus Stahl oder Neusilber, je nach Ausführung. Bei der hochwertigen, genannt „feinen Ausführung“, wurden Nieten und Platinen aus Messing sowie Backen aus Neusilber verwendet und für die Werkzeuge rostträger Stahl, sofern dieser bereits verfügbar war.